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Adamello

22.09.2023

Am 02.07. treffen sich Mareile, Albert, Jan und Mario (die in der vorangegangenen Woche die Brenta durchquert hatten) mit Barbara und Marvin, die aus dem Rosengarten bzw. von Innsbruck aus dazukommen, im gemütlichen Hotel Garni Sant’Antonio in der Nähe von Madonna di Campiglio im Val Rendena.

Am folgenden Tag geht es zunächst mit dem Auto ins Val di Genua (Parken war netterweise am Talschluss / Malga Bedole möglich, dorthin kommt man im Sommer eigentlich nur mit dem Nationalparkbus) und dann über einen schönen aber steilen Wanderweg hoch zum Rif. Mandron.

Von dort wandern wir am folgenden Tag zum Sent. Fiori, ursprünglich ein Kriegssteig aus dem ersten Weltkrieg, heute unter anderem mit einer Seilbrücke zu einem attraktiven Klettersteig ausgebaut. Dabei überschreiten wir zum ersten Mal die 3000m. Dass wir uns in einem ehemaligen Kriegsgebiet befinden wird eindringlich klar, als wir auf dem Rückweg im Geröll eine alte Handgranate finden – den Hinterlassenschaften des ersten Weltkrieges werden wir in den folgenden Tagen noch öfter begegnen. Von der Mandronehütte wechseln wir am folgenden Morgen zum Rif Lobbia Alta, wobei wir kurz ersten (und leider letzten) Gletscherkontakt haben.

Am Nachmittag folgt noch die Besteigung des Hausbergs (Lobbia Alta 3196m), vorbei an alten Stacheldrahthindernissen. Der für den nächsten Tag geplante Höhepunkt, die Besteigung des Adamello, erweist sich als undurchführbar: Mehrere Seilschaften kehren unverrichteter Dinge zurück und berichten, dass der hohe Schnee (oben gefroren, darunter Pulverschnee) ein Durchkommen (fast) unmöglich macht. Fast, weil eine Gruppe tschechischer Bergsteiger den Adamello in einem 16stündigen Kraftakt wohl doch geschafft hat. Das ist nichts für uns, stattdessen besuchen wir die Cresta Croce (3307m). Nicht weit von dort steht auf dem Grat auch die berühmte „Kanone des Adamello“, eine mehrere Tonnen schwere Haubitze.

Da ein Gewitter angekündigt ist, verzichten wir jedoch auf einen Besuch dieser Kriegshinterlassenschaft. Eine gute Entscheidung, als das Gewitter auf die Minute genau eintritt, sind wir auf der gemütlichen Hütte längst im Trockenen. Der folgende Tag beginnt mit dem abwechslungsreichen Abstieg von der Lobbia Alta-Hütte zur Malga Bedole /Parkplatz. Anschließend wechseln wir mit dem Auto ins Nebental (Val d‘ Amola) und steigen zum Rif. Segantini auf – Ausgangspunkt für den zweiten Wochenhöhepunkt, die Besteigung der Cima Presanella (3556m). Die Presanella besteigen wir über den Klettersteig des Monte Nero am folgenden Morgen. Auch hier bremst uns der Schnee ordentlich aus, aber nach ungefähr sieben Stunden Gehzeit (1500hm Auf- und Abstieg) sind Albert, Jan und Mario wieder am Rif. Segantini.

Trotz einiger Blessuren (Marvin musste aufgrund von Knieproblemen nach der Cresta Croce abbrechen, Mareile konnte trotz einer Daumenverletzung die Tour weitermachen – Dank an Barbara für die professionelle Wundversorgung!) und den genannten Wetterkapriolen (Schneeverhältnisse und Nachmittagsgewitter) geht mit dem Abstieg am Sonntag eine schöne Woche in einer beeindruckenden Landschaft zu Ende.

Vielen Dank an die Teilnehmer, war schön mit Euch!