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Mikro-Abenteuer / Draußenzeit

12.08.2023

2-Tageswanderung mit Übernachtung im eigenen Zelt/Hängematte und Selbstverpflegung

12.-13.08.2023 im Arnsberger Wald

Ein kleiner Ausbruch aus dem Alltag war dringend nötig – so durchstöberten wir den DAV-Programmkatalog und siehe da: ein Mikro-Abenteuer soll stattfinden! Umwelt- und ressourcenorientiert sollte es sein und die Übernachtung im eigenen Zelt oder der Hängematte stattfinden. Das wollten wir nicht verpassen!

Bevor es losgehen sollte, trafen wir uns gemeinsam vorab im Café, um alles Notwendige zu besprechen. Unter anderem wurde geklärt, wer was mitbringt, wohin die Reise gehen soll und wie die Zeitplanung aussehen würde. Zwei Sachen blieben allerdings geheim: einerseits der konkrete Übernachtungsort und andererseits eine Überraschung am nächsten Morgen. Natürlich war auch das Wetter eine wichtige Komponente. Kurze Zeit später ging es dann auch schon los – gemeinsam und umweltfreundlich wurde mit der Bahn angereist. Leider sollte es am ersten Tag regnerisch beginnen. Das stellte allerdings kein Problem dar, da alle gut vorbereitet waren und dank der Packliste auch alles dabei hatten.

Der Regen hielt nicht lange an, sodass sich zwischendurch auch die Sonne blicken ließ. Wir wanderten die erste Etappe mit relativ wenig Anstieg und genossen die Pausen, in denen wir eine große Menge an Brombeeren pflücken und vernaschen konnten. Es folgten einige Etappen mit stärkeren Anstiegen, sodass die Anstrengung langsam zu spüren war.

Im Laufe des Nachmittags verschlechterte sich das Wetter wieder für eine kurze Zeit und da auch Gewitterwolken über uns herziehen sollten, suchten wir uns schnell einen Unterschlupf.

Wir trafen auf einen alten Bauernhof und konnten uns dort ganz abenteuerlich in der Scheune und inmitten der Heuballen ausruhen. Die müden Beine genossen die kurze Pause und auf den Heuballen ließ es sich auch gut erholen. Nachdem das Gewitter vorüberzog, durften wir noch unsere Wasservorräte auffüllen und wanderten weiter. Die Anstrengung der vergangenen Kilometer war nun noch stärker zu spüren, sodass wir es kaum erwarten konnten, endlich am besagten Übernachtungsort anzukommen. Glücklicherweise ließ er aber nicht mehr lange auf sich warten – nur der Zugang war nicht ganz eindeutig. Es gäbe wohl eine schlecht sichtbare Wegabzweigung, die uns zum Übernachtungsort führen sollte. Nachdem wir vor- und zurückliefen, um sicherzugehen, dass wir die Abzweigung auch ja nicht verpassen, entschied sich der Wanderleiter dazu, die nächstbeste Abzweigung auszuprobieren.

Der Rest von uns blieb geduldig an Ort und Stelle und wartete auf weitere Anweisungen. Erfolg! Der Übernachtungsort wurde gefunden, sodass wir erleichtert und über Stock und Stein kraxelnd auch hingelangen konnten. Nach der langen Wanderung, insgesamt 22 km, waren wir erschöpft und sehr froh, endlich unsere Zelte aufstellen und Hängematten aufhängen zu können.

Es sollte nun nicht mehr regnen und die Abendsonne gönnte uns einen sehr schönen Ausblick aufs Tal. Zur Krönung folgte nun auch das Abendbrot. Jeder brachte etwas mit: Brot, Käse, Wurst, Snacks und Vieles mehr. Selbst der Rotwein durfte nicht fehlen! Alles in allem also eine schmackhafte Mahlzeit.

Nachdem das Geheimnis des Übernachtungsortes gelüftet war, fragten wir uns was nun die Überraschung am nächsten Morgen wäre. Dies sollte allerdings weiterhin eine Überraschung bleiben. Wir genossen also den unterhaltsamen Abend noch bis zum Sonnenuntergang und verschwanden dann erschöpft, aber zufrieden, in unsere jeweiligen Unterschlüpfe. Die Nacht verlief lauter als gedacht – die Natur zeigte uns sehr deutlich, dass wir nicht allein waren. Vögel meldeten sich lautstark zu Worte, welche von den im Tal stehenden Kühen ab und zu melodisch begleitet wurden. Am nächsten Morgen konnte jeder in seinem Tempo bei strahlendem Sonnenschein aufstehen und wir versammelten uns alle erholt zum Frühstück.

So konnten auch die restlichen Käse- und Wurststücke verzehrt werden, wodurch die Rucksäcke nun auch angenehmer zu tragen waren.  Selbstverständlich gab es auch leckeren Kaffee! Nach kurzer Zeit brachen wir wieder auf. Immer noch nicht wissend, was denn nun die Überraschung sei, wanderten wir weiter durch den Wald und in Richtung Tal. Nach einiger Zeit gelangten wir wieder auf einen asphaltierten Weg, welcher zu einem Bauernhof führte. Dort wurden wir mit lautem Gebell vom Fellknäuel Leo in Empfang genommen.

Es handelte sich dabei um den „Tiggeshof“ – ein Bio-, Lern- und Erlebnisbauernhof.

Hier gab es tatsächlich Einiges zu lernen! Neben dem Gemüseanbau werden auch verschiedene Rinderarten, unter anderem Angusrinder, sowie Hühner gehalten. Interessanterweise, werden bei der Haltung der Hühner mobile Zelte genutzt. Die Idee ist es dabei, die Weideflächen der Rinder sowie der Hühner regelmäßig abzuwechseln. Beim Wechsel werden die Zelte dementsprechend einfach auf die neue Fläche gezogen. Durch den Wechsel fühlen sich sowohl die Hühner als auch die Rinder wohler auf den neu zugewiesenen Weideflächen. Abschließend durften wir uns noch eigene Möhren ausbuddeln und vernaschen. Das Gemüse wird hier im Rahmen einer solidarischen Landwirtschaft angebaut.

Mitglieder können gegen einen kleinen finanziellen Aufwand, gemeinsam Gemüse anbauen und ernten. Mit all dem frisch angeeigneten Wissen und voller Tatendrang zogen wir weiter und wanderten zufrieden die letzten Kilometer zum Zielpunkt.

Das obligatorische Gruppenfoto durfte dabei natürlich nicht fehlen. Alles in allem war dies ein sehr gelungener kleiner Ausbruch aus dem Alltag und auch die Überraschung mit dem Biobauernhof hat uns allesamt sehr begeistert.

Das machen wir gerne wieder!