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Klettergruppe im Frankenjura

03.09.2018

Zwischen dem 25. Juli und dem 10. August brachten es sieben Leute der Klettergruppe auf 45 erfolgreiche Klettertage in Frankenjura, an denen ein ganzer Haufen Routen zwischen dem 4. und dem 7. Grad erfolgreich – Nachstieg, Vorstieg, Zustieg, Rotpunkt, Flash, Onsight und alles dazwischen – bezwungen wurde.

Trotz der mehr als nur erstaunlichen Temperaturen waren die Verhältnisse an den nördlich ausgerichteten Wänden immer ziemlich gut – zumindest an den ersten Tagen bisweilen sogar erfrischend gut. Jeden Klettertag verbrachten wir vom frühen Vormittag bis zum späten Nachmittag am Fels, übten uns in der Orientierung am Fels, im Umbau am Umlenker und im Abseilen mit und ohne Prusik. Außerdem wurde unter fachkundiger Anleitung der Einsatz mobiler Sicherungsgeräte trainiert, sodass auch der manchmal eher herausfordernd weite Abstand der Bohrhaken seinen Schrecken weitgehend verlor und gute Erfolge im selbstständigen Absichern angemessen ausgewählter Routen gelangen. Allesamt waren es großartige Tage, die uns in vielen Bereichen weiter nach vorne gebracht haben, und meistens haben wir uns gefreut wie Bolle. Nette kleine Pausen am Fels, dass gemütliche Zusammensitzen nach der erlebnisreichen Kletterei und die gemeinsamen Planungen, an welchen Felsen es am nächsten Tag gehen soll, trugen ihren Teil dazu bei. Mit etwas Glück dürfen wir im kommenden Jahr solche Fahrten auch ganz offiziell anbieten.

In böser Erinnerung blieb nur der Fels, der auf den schönen Namen „Pavian“ hört. Weil hier große Teile doch eher brüchig waren, verließ uns recht bald der Mut – aber die Sache ist ja Dank der nötigen Umsicht noch einmal gut ausgegangen… Eine bittere Mahnung war auch der Ausflug an den Fels „Frankenwohnheim“, der neu in den aktuellen Kletterführer aufgenommen wurde. Offenkundig hat die Erschließung des Felsen für das Klettern Anlieger so arg gestört, dass sämtliche Bohrhaken in den eingerichteten Routen krumm geschlagen wurden. Natürlich kann man gegen Verrückte wenig ausrichten, aber die Sache hat doch auch an etwas Wichtiges erinnert: Die Einrichtung von Kletterfelsen ist sehr häufig ein längerer Prozess, bei dem zwischen vielen Interessen ein Kompromiss gefunden werden muss. Um so wichtiger ist es, dass die Verhaltensregeln des DAV am Fels strikt befolgt werden.

In bester Erinnerung bleiben aber viele sehr gute Tage in einem phantastischen Klettergebiet, das uns hoffentlich noch lange so erhalten bleibt. Die Fotostrecke sollte einen Eindruck davon vermitteln.

Michael Tietz, Barbara Meirik