Zielgruppe für diese Tour waren „fortgeschrittene“ Tourengeher, die mittelschwere Touren bis zu 1.200 HM meistern können, wobei die schlechte Schneelage die Tourenplanung erschwerte.
Tour 1 (So, 26.02.2023) Sattelberg: 2.115 m. / 960 HM und circa 2,5 h Aufstiegszeit
Diese technisch eher leichte Eingehtour startet unterhalb der beeindruckenden Brennerbrücke am Parkplatz Sattelbergalm, durch ein Waldstück geht es hoch zur Sattelbergalm, danach geht es über eine breite, ehemalige Skipiste auf den Sattelberg und hoch um Gipfelkreuz. Sowohl beim Auf- als auch beim Abstieg kehrten wir in der Alm ein, problematisch war der letzte Teil der Abfahrt, da diese stark vereist war. Da dieses die erste Eingehtour war, machte es Sinn, diese etwas leichtere Tour zu wählen.
Tour 2 (Mo., 27.03.2023) Vennspitze: 2.390 m. / 820 HM und circa 2,5 h Aufstiegszeit
Die Vennspitze gehört zu den Tuxer Alpen und bietet Aublicke ins Tiroler und Südtiroler Wipptal und im Osten auf den Olperer. Am Parkplatz oberhalb des wunderbaren Gasthofes Steckholzer in Padaun/ Valsertal startete unsere zweite Tour, die technisch etwas anspruchsvoller ist. In Richtung Südost entlang des Padaunerbaches geht es zuerst steil, danach flacher Richtung Gipfel, wobei die letzten Meter zu Fuß zurückgelegt werden. Höhepunkt dieser schönen Skitour war die Begegnung mit einem 87 Jährigen Südtiroler Alpinisten, der in Begleitung einer wesentlich jüngeren Bekannten die gleiche Tour bis zum Gipfelkreuz geschafft hatte – wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass Skitourengehen gesund ist, dann ist dieser hiermit erbracht. Nach der Rückkehr gab es noch Kaffee und Kuchen im Gasthof Steckholzer.
Tour 3 (Di., 28.02.2023) Silleskogel: 2.418 m/ 900 HM und circa 3 h Aufstiegszeit
Der Silleskogel liegt östlich der etwas bekannteren Vennspitze (s.o.) und bietet bei guter Sicht Ausblicke auf die Zillertaler Alpen und auf den Olperer. Vom einem Parkplatz an der Straße nach Padaun geht der Aufstieg über einen Forstweg zur Sillalm und dann durch eine steile Mulde in eine Scharte. Dort legten wir unser Skidepot an und nach einer kurzen und knackigen Einführung ins Bergsteigen mit Steigeisen nahmen wir die letzten Höhenmeter um einen Felsblock herum zum Gipfel. Für mich war dieses ein wirkliches Highlight, da die meisten der Gruppe – einschließlich mir – wenig Erfahrung im Gehen mit Steigeisen hatten und hier ein deutlicher Gewinn an Trittsicherheit feststellbar war.
Tour 4 (Mi., 01.03.2023) Flatschspitze : 2567 / 1.250 HM und circa 4 h Aufstiegszeit
Von der jetzt verfallenen Talstation geht es entlang der ehemaligen Skipiste steil durch den Wald, wobei wir Harscheisen nutzen mussten um auf dem eisigen Untergrund Halt zu finden. Danach geht es relativ flach zur Enzianhütte, an der wir eine kurze Kaffeepause einlegten, anschließend über einen breiten Rücken vorbei an einer Sendeanlage auf den Vorgipfel. Zweiter Höhepunkt dieses Urlaubs war der Weg über den verwächteten, schmalen Gipfelgrat, an den bei unserer Querung ein starker Wind wehte, so dass Abenteuerfeeling aufkam. Nach Erreichen des höchsten Punktes mit einem kleinem Kreuz fuhren wir vom Gipfel durch eine breite Mulde mit gutem Schnee („Nordseite“) ab, machten nochmals eine Pause in der Enzianhütte und fuhren dann über die ehemalige Skipiste ab, wobei diese oft eisig und verblockt war, was hohe Konzentration erforderte.
Tour 5 (Do, 02.03.2023) Kleegrubenscharte 2.495 m/ 844 Hm/ 2,5 h Aufstiegszeit
Zum Ausklang bot sich die Kleegrubenscharte, die sich in der Nähe unseres Dorfes befindet, an. Vom Kaserhof, der nur im Sommer bewirtschaftet wird und eine interessante Historie aufweist, geht es entlang einer Höfesammlung taleinwärts. Nach einiger Zeit geht es über einen steilen Rücken mit zahlreichen Spitzkehren in die Kleegrube, dann über mehrere Mulden in die Kleegrubenscharte. Nach Rast geht es über eine lange Abfahrt zurück nach Kasern. Obwohl diese Tour eigentlich relativ unbekannt ist (in der ganzen Zeit hatten wir nur Begegnung mit einer anderen Tourengängerin) bietet diese absolut lohnenswerte Tour Ausblicke in die Stubaier und Tuxer Alpen.
Abschließend lässt sich sagen, dass dieses eine tolle Tour war, da sowohl die Stimmung in der Gruppe angenehm und konstruktiv war, als dass wir in Bezug auf Spurenanlage und Lawinenkunde einiges hinzugelernt haben.
Klaus