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Tourbericht Schmirntal

22.05.2024

Wie schon im letzten Jahr waren wir vom 3. bis 10. Februar 2024 zum Skitourengehen wieder im Schmirntal, einem relativ unberührten Tal. Stützpunkt war wieder die Pension Gertraud in Toldern, ein kleines Dorf in der Nähe von St. Jodok am Brenner in der Region Wipptal, im Süden von Tirol. Dieses mal hatten wir zwei kompetente Guides, Bernd Rescheleit und Robin Römer.

Tour 1 Sonntag, Vennspitze: 2.390 M./ 820 HM und circa 2,5 h Aufstiegszeit

Die Vennspitze gehört zu den Zillertaler Alpen und bietet Ausblicke ins Tiroler und Südtiroler Wipptal und auf den Olperer. Am Parkplatz oberhalb des wunderbaren Gasthofes Steckholzer in Padaun / Valsertal startete unsere erste Tour, die sich auf Grund der Länge und der Schwierigkeit gut als Einstiegstour eignet. Richtung Südost entlang des Padaunerbaches geht es zuerst steil, danach flacher in Richtung Gipfel, wobei die letzten Meter zu Fuß zurückgelegt werden. Nach einer schönen Abfahrt – wobei der letzte Teil der Strecke allerdings vereist war – und einer Pieps-Suchübung gab es schließlich noch Kaffee und Kuchen bei Steckholzer.

Tour 2 Montag, Steinernes Lamm: 2.100 M./ 1000 HM und circa 3,5 h Aufstiegszeit

Unsere zweite Skitour zum Steinernen Lamm ging direkt vom Haus aus los. Nach einem flachem Zustieg durch das Wildlahnertal ging es am Talschluss rechts steil hoch zum Steinernen Lamm – einer Felsformation die mit etwas Phantasie durchaus an ein solches erinnert. Wegen einer großen Wechte kamen wir allerdings nicht ganz bis an das Ziel, wir machten oberhalb davon Mittagspause, bevor wir durch das Wildlahnertal zurück nach Toldern fuhren.

Tour 3 Dienstag, Jochgrubenkopf: 2.450 M, 1000 HM und circa 4 h Aufstiegszeit

Diese Tour bot die Möglichkeit, viele praktische Übungen zu den Themen Gehen mit  Steigeisen und Pickel, Abbremsen von Stürzen usw. zu absolvieren. Geleitet wurden diese Übungen von unserem angehenden Skitourenübungsleiter Robin, der diese mit viel Engagement anleitete. Sowohl die eher unerfahrenen als auch die "Profis" in unserer Gruppe konnten neue Fähigkeiten erwerben, die sich bei der Tour 4 am Mittwoch auszahlen sollten

Tour 4 Mittwoch, Hohe Warte: 2686 M, etwa 1200 HM und etwa 4 h Aufstieg

Zuerst ging es wieder relativ flach durch das Wildlahnertal, bis der Weg dann bald steil nach rechts oben aufwärts abzweigte. Das Skidepot wurde dann bei einer Scharte auf etwa 2400 M anglegt. Nach der Risikobeurteilung in Form des Lawinenmantras (zwar Stufe 1, aber Gefahr von Gleitschneelawinen an südlich ausgerichteten steilen Hängen unterhalb 2600 M) haben wir uns entschieden, mit Pickel und Steigeisen die restlichen 200 HM zum Gipfel aufzusteigen. Die Übungen des Vortages hatten sich bewährt, Pickel und Frontalzackentechnik leisteten gute Dienste. Für manche Teilnehmer war das wegen noch fehlender Routine allerdings sehr herausfordernd, so dass dieser Abschnitt im Auf- und Abstieg viel Zeit in Anspruch nahm. Die anschließende Abfahrt durch zum Teil schönen Powder entschädigte die Strapazen.

Tour 5 Donnerstag, Jenneweinrinne, Gampesspitze: 2624 M, etwa 1200 HM

Mit nun auf 4 verkleinerter Teilnehmerzahl und unter der versierten Führung durch Robin Römer und kurzer Anfahrt starteten wir die Tour durch steile und enge Waldstücke, bis sich weiter oben die Rinne weitete. Nach unproblematischem weiteren Aufstieg erreichten wir die Scharte in der Nähe der Gammerspitze (2500 M). Von dort gingen Robin und Steffen weiter über einen relativ schwierigen Grat (eisige Flanke, Fels, Wechten) Richtung Gampesspitze, den Gipfel erreichte nach letzten Metern dann aber nur Robin (weil Steffen natürlich seinen Pickel vergessen hatte!). Die Abfahrt bot den vielleicht besten Schnee der Woche, oben teilweise weicher griffiger Powder, unten durch die hohe Lufttemperatur aufgefirnter Schnee.

Tour 6 Freitag, Rauer Kopf: 2150 M, etwa 700 HM

Geplant war von Klaus und Steffen (die anderen Teilnehmer waren schon abgereist) eigentlich  der Aufstieg durchs Wildlahnertal zum Wildlahnergrat, um von dort zur Geraer Hütte abzufahren um dann im Winterraum zu übernachten. Leider war für das Wochenende Neuschnee und stürmischer Wind angesagt, so dass wegen des Triebschneerisikos an den steilen NO-Hängen im Wildlahnertal unser Vorhaben buchstäblich abgeblasen werden musste. Ersatzweise sind wir eine kleinere Tour auf den Rauen Kopf gegangen. Bei noch guter Sicht zeigte sich aber nach Erreichen des Gipfels, dass wegen des inzwischen aufgekommenen Sturms die Entscheidung richtig war. Nach einer Abfahrt durch zum Teil schon schweren Schnee und kurzem Zwischenstopp and der sehenswerten Wallfahrtskirche "Kalte Herberge" haben wir schließlich unsere Heimreise angetreten.

Resumé:

Uns hat an diesem Skitourenurlaub neben dem hohen Anteil an praktischen Übungen (s.o.) auch die Tatsache gefallen, dass wir in diesem Jahr auf Grund der relativ guten Schneelage viele Touren direkt von unserer Pension aus gegangen werden konnten und wir daher größtenteils auf die Anfahrt mit den Autos verzichten konnten.

 

Tourbericht: Klaus und Steffen