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Monte Rosa

22.09.2023

Am 30.07. treffen sich Andre, Frank, Martin, Max und Mario am Parkplatz in Staffal (1840m) im Val di Gressoney.

Unser erstes Ziel ist das Rif Gabiet (2375m), kürzlich renoviert und u. a. mit einem neuem Sanitärbereich (kostenlose Duschen!) ausgestattet. Wir nutzen den Nachmittag zur Besteigung der Punta Gabiet (Seehorn, 2581m) und genießen anschließend ein Vier-Gänge-Menü auf der Gabiethütte. Am folgenden Tag geht es über den Zubepass (Passo Zube, 2.874m) auf das Rothorn (Corno Rosso, 3023m) und wieder zurück zum Rif. Gabiet. Mittwochs wechseln wir zum Rif. Orestes (2600m) und gehen von dort weiter auf das Hochliecht (Alta Luce, 3184m). Der Gipfel ist eigentlich ein Aussichtsberg auf die Gletscher des Monte Rosa-Gebietes, die in den folgenden Tagen anstehen, heute ist die Sicht leider sehr begrenzt: Starker Wind und Nebel verleiden uns den Gipfel nach kurzem Aufenthalt. Eine Entschädigung bietet die geradezu luxuriös eingerichtete Oresteshütte und das hervorragende (vegane!) Abendessen dort.

 

Am nächsten Tag steigen wir zunächst zum Rif. Mantova (3498m) auf und besuchen von dort am Nachmittag das höher gelegene Rif. Gnifetti (3647m). Hierbei haben wir zum ersten Mal Gletscherkontakt und überwinden einen überraschend schwierigen „Klettersteig“ zur Gnifettihütte, die auf einem Felsen über dem Gletscher liegt (auf dem Rückweg steigen wir einfacher Richtung Norden ab und gehen um den Felsen herum). Die Vincentpyramide (4.215 m) und das Balmenhorn (4.167 m) stehen am folgenden Tag auf dem Programm und werden dank der vorangegangenen Akklimatisation ohne Probleme erreicht. Abends deutet sich an, dass unser Wochenhöhepunkt, die Besteigung der Signalkuppe und die Übernachtung in der auf dem Gipfel gelegenen höchsten Hütte Europas (Capanna Margherita, 4554 m) problematisch werden wird: Der Wetterbericht meldet Sturm und tatsächlich kehren am folgenden Morgen bei bereits sehr starkem Wind viele Seilschaften kurz nach dem Aufbruch um bzw. gehen gar nicht erst los.

Unser Problem ist allerdings nicht nur die Besteigung der Signalkuppe, sondern vor allem die Übernachtung: Da der Wind am Sonntag noch weiter zunehmen soll, besteht die Gefahr, dass wir nicht von der Capanna Margherita werden absteigen können und dass auch die Seilbahn nicht fahren wird, wir also nicht zurück ins Tal kommen. Wir beschließen, die Tour abzubrechen und steigen bei starkem Wind über teilweise vereiste Felsen zur Seilbahn (Punta Indren, 3236 m) ab. Kurze Zeit später, im Kaffee in Staffal können wir bei Cappucino und Croissant kaum glauben, dass in Sichtweise Bedingungen herrschen, bei denen sich innerhalb von Sekunden Eiszapfen im Bart bilden. Auch wenn der Wochenhöhepunkt ausgefallen ist endet so eine schöne und abwechslungsreiche Bergwoche – die Signalkuppe und der Sonnenaufgang auf der Capanna Margherita bleiben fürs nächste Jahr auf der Liste.

Vielen Dank an die Teilnehmer für die schöne Woche!